FS - Bürgenstock-Race 14.9.19
Das letzte Rennen des
diesjährigen VC-Cups, das Bürgenstock-Race, war eine Langstreckenregatta von
Ennetbürgen bis zur Wendemarke etwas unterhalb vom Rütli. Vom Verlauf her glich
die Regatta etwas der Windweek-Nachtregatte, nur das wir diesmal etwas sehen
konnte und auf den einen oder anderen Segelwechsel verzichtet haben. Also alles
in allem ein Labyrinth von Windstrichen und Löchern, emotionalen Hochs und Tiefs
gekrönt von einem nervenaufreibendem Zieleinlaufkrimi mit einem versöhnlichem
3. Platz bei den Racer 1, der uns den 2.Platz in der Jahreswertung sicherte.
Aber nun der Reihe nach:
Beim Downwind Start haben wir
uns etwas mit der Distanz und dem Abflauenden Wind verschätzt, so dass wir zwar
pünktlich zum Startschuss auf der Linie aber leider auch mitten im Pulk der
Cruiser eingeklemmt waren.
Bis wir uns aus dieser
Situation befreit hatten, konnten sich die führenden Boote mit dem immer weiter
abflauenden Wind ein gutes Stück absetzen. Zu unsere Freude gelang es uns mit
zwei geschickten Schlägen wieder auf zu holen und kurz nach der Spitzengruppe
den Windstrich vor Gersau zu erreichen. Unsere Freude wurde noch grösser, als
es uns gelang mit diesem Windstrich bis zum Ende der Gersauerbucht auf den 3.
Platz vorzustossen was uns wieder in Schlagdistanz zu den führenden Booten
brachte.
Hier legte die ganze
Spitzengruppe dann eine Pause ein um bei null Wind die Landschaft zu geniessen
und zu rätseln wo und bei wem der Wind als nächstes wieder einsetzen würde.
Leider nicht bei uns: Unser
angepeilter Windstrich setzte sich erst eine gute Zeit nach dem der Anderen
durch und so konnten wir zusehen, wie die Führenden in Brunnen um die Ecke
verschwanden. Mit ihnen verschwand auch unser Optimismus und machte gewissen
Überlegungen hinsichtlich der Sinnhaftigkeit solcher Regatten und Regatten im
allgemeinen Platz.
Solche Gedanken traten wieder
in den Hintergrund, als wir kurz vor der Wendemarke im Urnersee wieder eine Esse
850 schnappen und mit einigermassen Druck nach Brunnen zurück kreuzen konnten.
Wie erwartet nahm der Druck Richtung Gersau immer weiter ab, reichte aber grade
noch so, dass wir einmal mehr nahe auf die Führenden aufschliessen konnten, die
am Anfang der Gersauerbucht geparkt hatten.
An dieser Stelle entschieden
sich die Führenden unter Land zu bleiben und sich mit dem wenigen Wind dort
durch die Bucht zu kämpfen.
Wir hingegen entschieden uns
für die Seemitte und bauten auf einen kleinen Windstrich, der sich dort
aufbaute. Und tatsächlich, dieser Wind kam! Anfangs verhältnismässig stark,
gegen Ende immer schwächer werden und achterlich drehend, trug er uns an dem
Feld, das durch die Gersauerbucht trieb vorbei und immer näher an die
Spitzengruppe heran, so dass es noch einmal richtig spannen wurde: Bis zum
Schluss war nicht klar, ob die Longtze und die Esse 850 unter Land oder wir von
der Seemitte kommend genügend druck haben würden um als erste über die Linie zu
gehen.
Schluss endlich hatten die
Longtze und die Esse das bessere Ende und sind ein paar Bootslängen vor uns
durchs Ziel getrieben, womit wir uns den 3. Platz sichern konnten.
Eine Platzierung von der wir
lange nicht einmal geträumt hatten.
Aber wie heisst es so schön:
Abgerechnet wird im Ziel!
Nächster Anlass. Abschluss Party am 19. Oktober und Rekordfahrt Luzern-Brunnern