Mittwoch, 10. April 2013

8.4.2013 vom atlantik ins mittelmeer

8.4.2013
vom atlantik ins mittelmeer
so.... wir und die vaquita sind wieder munter und unterwegs! und das im mittelmeer! aber alles der reihe nach,


auch wenn unsere ankunft in madeira schon so weit zurueck liegt...
 
nach 3'400 seemeilen ueber den atlantik haben wir am 1.4.2013 um 0:30 uhr im hafen von funchal festgemacht! ein unglaubliches gefuehl nach 17 tagen auf der vaquita wieder eine feste mole unter den fuessen zu haben! aber schon beim anstossen auf die tolle ueberfahrt schweiften unsere gedanken zu all den essenstraeumen der letzten tage. als wir dann auf dem weg ins hotel (war man mal von bord gestiegen, war beim wieder den niedergang hinabsteigen, der duft an bord kaum zum aushalten - unglaublich: da drinn hatten wir tagelang in unserem eigenen gestank gehaust ohne diesen wahrzunehmen) am sogar schliessenden mc donalds vorbei liefen, wurde uns erschreckend klar, dass wir mitten in der nacht an ostern wohl nur noch sehr schwierig noch zu etwas essbarem kommen wuerden...
nach einer unbeschreiblich herrlichen dusche schloss unser nachtportier spontan das hotel hinter sich zu, um uns sechs durch die geisterhaft leere stadt zu dem scheins einzigen noch geoeffneten restaurant zu fuehren. als dieses wegen renovationsarbeiten dann auch geschlossen hatte, steckte er uns in ein taxi das uns ausserhalb von funchal bei einem restaurant ablud, wo wir nachts um 3 uhr tatsaechlich noch zu unserem lange ersehnten festmahl kamen - er hatte uns wohl angesehen, dass es sich bei unserem baerenhunger um einen echten notfall handelte!
von der nacht blieb nicht viel uebrig - in einem trockenen bett zu liegen war aber auch fuer wenige stunden ein highlight!
die beiden folgenden tage ging's streng weiter. bis spaet am abend galt es die vaquita innen und aussen komplett zu reinigen, kleine reparaturen vorzunehmen, waesche waschen, oelzeug trocken legen, nachschub an essen und diesel besorgen und und und. aber immer wieder gab's dazwischen madeirische koestlichkeiten!
und so ging's nicht wirklich erholt aber einigermassen gestaerckt am mittwoch, 3. april wieder aufs wasser. allerdings mit neuer besatzung: marcel, christian, stephanie und heinz flogen nach hause und dieter schweizer war angereist fuer den rest der ueberfuehrung bis nach slowenien. uns war schon beim ablegen bewusst, dass die bevorstehenden 650 seemeilen bis gibraltar nur zu dritt (und ohne autopilot) mit dem angesagten wind bis 40 knoten und nassen wetter eine herausforderung werden wuerde. gleich das erste segelsetzen und ausreffen zeigte uns deutlich die geschrumpfte muskelkraft an bord. aber dass es so kommen wuerde wie es dann kam haetten wir nicht fuer moeglich gehalten.
schon nach der ersten nacht war der feuchtigkeitsrekord im schiff vom transatlantik gebrochen und die kaelte erinnerte an die erzaehlungen vom nicht enden wollenden winter daheim. der wellengang sorgte fuer die minimalernaehrungsvariante: aepfel, bananen, schokolade, chips. das bier blieb im kuehlschrank. die wachen wurden einsam und anstrengend. drei stunden alleine am steuer waehrend sich die anderen beiden im schlafsack verkrochen. dabei keine getraenkedoese die sich nicht nach zwei schluecken mit dem salzwasser der naechsten welle ueber deck mixte. kein bissen ohne meersalzzugabe. und dann am zweiten tag: der motor streikt, keine stromversorgung, steuern nach mechanischem kompass, pascal stundenlang auf ursachensuche und an der reparatur. der wellengang macht alles noch schlimmer: werkzeug, pascal und ueberbrueckungskanister werden im schiff herumgeschleudert - eine riesige dieselsauerei im ganzen boot mit ueblem gestank und eisig glatten bodenbrettern ist das resultat. die 6 stunden schlafzeit zwischen den wachen werden schmerzlich weniger, da jedes mal bei leerer batterie ein aufwaendiges ueberbrueken am motor notwendig wird.
so quaelten wir uns durch die zwei weiteren naechte bis dann am samstag in der morgendaemmerung der wind auf moderate 15 knoten abflaute, der wellengang so zurueck ging, dass wir am steuer trocken blieben und wir umringt von frachtern festland sichteten! zur feier des moments goennten wir uns nach einem ausreffmanoever, das unsere letzten kraefte gefordert hatte, von diesel befreite getraenkedosen und babybel. zudem wurden wir mit dem schoensten sonnenaufgang der ganzen atlantikueberquerung und einer gemuetlichen fahrt durch die strasse von gibraltar bei schoenstem wetter und mit whalewatching entschaedigt.
nach dem mittag vom 6. april wurden wir in der marina bei gibraltar aufs waermste von peer & uli, freunde von andreas hanakamp aus graz, begruesst. wir machten gleich neben ihrem zweimaster-eigenbau vodoochile (www.vodoochile.at) fest, mit dem die beiden unterwegs sind die welt zu umsegeln. wie heimkehrende kinder wurden wir von den beiden empfangen, umsorgt und verwoehnt! andreas tutsch, der ab gibraltar mit uns mitsegelt, war schon am abend zuvor bei den beiden eingetroffen und martin hess der bis donnerstag an bord sein wird, landete fast zeitgleich mit uns.
alle packten sofort mit an um die vaquita von ihrem dieselfilm zu befreien und der motor erhielt einen neuen dieselfilter und laeuft wieder einwandfrei.
so gab's gestern noch ein paar stunden 'freizeit' mit besuch am felsen von gibraltar, der gemaess roosevelt in britischer hand sein wird, so lange die affen am berg wohnen...
nun sind wir seit heute morgen wieder unterwegs auf see und geniessen einen perfekten segeltag im mittelmeer: strahlend blauer himmel, kleine wellen, westwind um die 15-20 knoten, gesetzter gennaker, delfine um die vaquita, kaese-/salami-plaettli, kuehles bierchen... nein, grad in diesem moment vermissen wir den atlantik nicht!

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